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Wartesaal des Lebens.
 

Auf einem Tisch liegt ein Bleistift und ein Stück Papier – schönes, dickes Papier mit Wasserzeichen. An den Tisch setzt sich einer , wartet und schreibt ein paar Worte auf, die sich hier und da reimen. Ein anderer – ein neuer Zettel – schreibt Zahlen, verbindet sie mit Zeichen und Symbolen, ein Lächeln auf dem Gesicht der Person, ein »Gleich – Zeichen« noch drei Zahlen, darunter zwei Striche. Wieder ein anderer skizziert kurz einen operativen Eingriff, den er durchführen wird, verbessert hier und da, macht sich auf. Eine neue Person – schreibt kurz Ängste und Sorgen auf das Papier, ein Gebet? Dann gibt sie sich dem Schicksal hin.

Dann jemand der nur kritzelt, dicke kräftige Striche voller Zorn, die fast das Papier durchdringen. Andere, weiche fast liebevoll gezeichnete, gesellen sich später daneben. Einer setzt sich an den Tisch, lässt Papier Papier und Stift Stift sein. Geht. Einer dreht und wendet den Zettel. Dann knickt er rasch hier und da – eine Schwalbe. Er lässt sie fliegen.

Der nächste malt den Grundriss eines Hauses, dann einer die Konstruktion einer Maschine. Dieser, schreibt eine Liste die abzuarbeiten ist, und wieder einer den Zuschnitt für einen Holzschrank. Wütend zerknüllt jemand den Zettel, wirft ihn achtlos fort, einer schreibt einen Plan.

Was machst du mit dem Zettel?



 

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© baraka | bernd schach