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Wenn du auslöscht Sinn und Ton:
Was hörst du dann?

Kalt hing die Sonne in der Weite des Raumes. Keine Wolkenspur war am winterlichen Himmel. Nur dieses tiefe, endlose Blau. Nur diese Helligkeit, die einen auf den Boden schauen ließ, den Blick auf das Nahe erzwang und ein Gefühl der Entspannung beim Verweilen in den scharfen Konturen der schwarzen Schatten zuließ. Ein Mann hastete den Weg entlang. Feste, sichere Schritte. Monotonie im Alltag.

Eben noch hatte ihm das Radio die Weltnachrichten berichtet, hatte ihn eingeladen in die entferntesten Geschehnisse nach Indien, Pakistan, Afghanistan, kurz noch die Probleme des nahen Ostens angerissen – »komisch, dass der Osten so nah ist und ich noch nie da war« dachte er immer – dann folgte das Lokale. Ein Brand irgendwo in der Nähe und doch zu weit entfernt um davon berührt zu werden, ein Verkehrsunfall mit schwerem Personenschaden und tödlichem Ausgang in der Nacht, Jugendlich unter Alkoholeinfluss nach der Disco, nichts ungewöhnliches, immer gleich, immer tragisch.
 



 


 

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© baraka | bernd schach