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Der innere Kreis:

Der Buddhismus geht davon aus, daß unsere ganze bedingte Existenz, unser bedingtes Sein durch drei »Gifte« des Geistes gesteuert werden. Diese drei Geisteshaltungen drehen das Lebensrad. Sie sorgen für die Energie des Lebens in der Ebene, in der sich das Rad dreht. Sie sind somit die treibende Kraft der Welt, die man als Verhafteter wahrnimmt und in der man lebt.

Die drei Gifte werden symbolisch in der Mitte des Rades, der Narbe, dort wo die treibende Kraft ansetzt, dargestellt als »ein Hahn, eine Schlange und ein Schwein«. Die drei Tiere beißen sich in die Schwänze wodurch der engen Zusammenhalt zwischen den einzelnen Eigenschaften, den die Tiere verkörpern, andeutet wird.
 

Der Hahn:

steht für Gier und die neurotische Begierde. Das Verlangen, Dinge zu besitzen, um sie zum Teil seiner eigenen Persönlichkeit zu machen. (Identitätssicherung). Auch steht er für Begierde nach Liebe, Anerkennung, Bewunderung und für Bedürfnisse wie Sexualität. Die Gier ist – in der traditionellen tibetischen Medizin (TTM) – den Windkrankheiten zugeordnet.
 

Die Schlange:

steht für Haß. Wir hassen, was wir als Bedrohung unserer Ich-Gefühle ansehen. Haß wird meist an unbelebten Dingen ausgelassen, richtet sich aber oft gegen Lebewesen wie Menschen oder Tiere. Die TTM stellt »Haß« zu der Flüssigkeit Galle und somit auch zu Gallenkrankheiten
 

Das Schwein:

symbolisiert die Verblendung. Wir weigern uns oft, uns einer weitere Perspektive von Wahrheiten zu öffnen. Die Gefahr, dabei das »Ich« zu verlieren führt zur Angst und Bodenlosigkeit. Die Furcht vor dem Ich-Tod läßt uns an der Person klammern. Spannend gerade die Entwicklung in der Esoterik. Eigentlich soll durch die Herausbildung von Spirituellem Bewusstsein eine Auflösung des Egos erfolgen. Aber leider wird allzu oft aus der spirituellen Schule ein Ego-Trip der bewirkt, dass man sich selber nicht entwickelt – wörtlich also auspackt und auf das wesentliche reduziert – sondern vielmehr immer stärker mit Dingen umwickelt und so eingepackt und toll erscheint. Sehr passend hier die dritte Ebene der TTM aus der alle Krankheiten entstehen: Schleim und somit Schleimkrankheiten.



(In der TTM gibt es die »Fünf - Elemente - Lehre« und die damit verbundene Entstehung von Krankheit und Gesundheit. Mehr Infos dazu bei einer guten Seite über Shiatsu: www.heike-will.de)

Zusammengefasst und in der Betrachtung der Radnabe lässt sich sagen: Gier, Haß und Verblendung halten das Rad in Bewegung. Um aber von der ständig kreisenden zu einer aufsteigenden Bewegung zu gelangen – also heraus aus der Rotation der bedingten Existenz und hinein in die Entwicklung und somit dem Verlassen des Rades der ewigen Wiedergeburt – muß man die drei Eigenschaften in andere Qualitäten umwandeln.

Diese sind Großzügigkeit, Freundlichkeit und Geistesklarheit. Wenn man sich um diese Eigenschaften bemüht, führen sie vom Rad weg und man betritt den Spiralenpfad der Evolution.

Die tibetische Medizin wendet – wie oben erwähnt - dieses Wissen auch auf die Krankheitsentstehung des Menschen an. Wobei die Geistesgifte dann in die Säftelehre übergehen. Sich also in Form von Krankheit(en) manifestieren. Das TTM Wissen ist uns gar nicht so fremd, wenn wir einen Blick in die westliche Psychosomatik (Kranheit als Ursache einer bestimmten Geisteshaltung) werfen.
 

Aber zurück zur TTM und zu der Radnabe:


Krankheiten entstehen durch ein Ungleichgewicht der Säfte
Das Ungleichgewicht der Säfte wird in erster Linie durch die drei Gifte des Geistes hervorgerufen, die folgende sind:
 
Haß 
Gier / Begierde 
Verblendung / Unwissenheit
Galle
Wind
Schleim 

 

Die Störungen der Säfte werden wiederum in zwei Kategorien unterteilt:

Kalte Krankheiten: Wind- und Schleimkrankheiten
Heiße Krankheiten: Galle- und Blutkrankheiten

Falsches Denken – in unserem Sinne emotionales und soziales Fehlverhalten – ist also im weitesten Sinne die wichtigste Ursache in der Krankheitsentstehung. Denn eine Störung der Säfte ist Folge einer »ungesunden Denkart«.
 
 

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